Gemeinsam konkret werden – Ehrlicher Erfahrungsaustausch für gemeinsame Zukunftsaussichten

In den parallelen Sessions der ENVOCONNECT 2023 standen die Themen "Terminal, Schifffahrt, Logistik und Digitalisierung" im Mittelpunkt. In diesem Rahmen stellten wir allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Best Cases in unseren Häfen vor und diskutierten miteinander die Lösungsansätze der Experten mit dem Ziel, die Erfahrungen in andere Bereiche zu adaptieren.

Die gemeinsam erarbeiteten Antworten auf die Leitfragen für eine nachhaltige Zukunft finden Sie unten auf dieser Seite.

 
 
 
Symbol für "Sessions". Das Symbol zeigt sechs Personen, die in einem Kreis um einen runden Tisch sitzen, auf dem ein Blatt Papier und ein Stift liegen.

Session 1: Nachhaltige Terminals

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Das zukünftige Terminal strebt nach ökonomischer Effizienz durch Kreislaufwirtschaft, Energieautarkie und digitale Optimierung. Ökologisch steht es für emissionsfreien Betrieb, Klimaneutralität, angepasste Standorte und integrierte Energieökosysteme. Technisch wird es von modernen, effizienten Anlagen und einem vollständig elektrischen Umschlagsgerätepark mit vielfältigen, gut angepassten Antriebsarten geprägt, wobei die Infrastruktur auf Langlebigkeit ausgelegt ist.

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Aktuell bieten sich bereits Chancen für zukünftige Terminals, indem wirtschaftliche Effizienz durch die Implementierung von Kreislaufwirtschaftskonzepten sowie autarke Energieerzeugung und -nutzung angestrebt wird. Die Nutzung regenerativer Energien und digitale Optimierungstechnologien bieten Möglichkeiten, den Energieverbrauch zu reduzieren und eine optimale Auslastung zu erreichen, was die Wettbewerbsfähigkeit steigert und den Bedarf an Fachkräften durch Digitalisierung verringert. In ökologischer Hinsicht können heute schon Emissionsfreiheit, Klimaneutralität und die Berücksichtigung von Standortanforderungen für Biodiversität und Umwelt realisiert werden, während moderne, effiziente Anlagen sowie ein elektrischer Umschlagsgerätepark mit variablen Antriebsarten und langlebige Infrastruktur technische Möglichkeiten darstellen.

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Aktuell sind die Voraussetzungen für zukunftsweisende Terminals gegeben, indem Kreislaufwirtschaftsmodelle, Energieautarkie und digitale Optimierungstechnologien strategisch integriert werden. Für wirtschaftliche Effizienz ist entscheidend, den Energieverbrauch durch den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien zu minimieren und digitale Steuerungen zu optimieren, was auch die Wettbewerbsfähigkeit steigert und den Bedarf an Fachkräften durch Automatisierung reduziert. Ökologische Ziele wie Emissionsfreiheit und Klimaneutralität können durch Standortanpassungen in Bezug auf Biodiversität und Umwelt bereits realisiert werden, während moderne, effiziente Anlagen und ein umweltfreundlicher Umschlagsgerätepark mit flexiblen Antriebsarten auf technischer Ebene möglich sind. Es bedarf einer ganzheitlichen strategischen Umsetzung, um diese Voraussetzungen zu optimieren.

Session 2: Nachhaltige Schifffahrt

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Die Vision für eine nachhaltige Schifffahrt der Zukunft sieht eine umfassende Berücksichtigung der gesamten Transportkette, inklusive Ausbildung der Schifffahrer für innovative Schiffe wie Segel-Containerschiffe sowie Kooperation aller Akteure für eine emissionsfreie Schifffahrt bis spätestens 2050, unterstützt durch neue Antriebsarten und internationale Standards wie Slow Steaming. Reedereien spielen eine Schlüsselrolle bei der Förderung von Nachhaltigkeit durch Praktiken wie "low steaming" und globale Handelsanpassungen, während die IMO Zwischenziele setzt und neue Routen wie die Nordroute in Betracht zieht.

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Aktuelle Chancen für eine nachhaltige Schifffahrt umfassen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Optimierung des Betriebs, sowohl durch Retrofitting der Bestandsflotte als auch durch Technologien wie Slow Steaming und modifizierte Schiffsformen unter Wasser, die auf alternative Kraftstoffe vorbereitet sind. Zudem spielen Landstrom und laufende Projekte zur Reduzierung von CO2 eine entscheidende Rolle, erfordern jedoch eine Intensivierung und die Überwindung von bestehenden Bedenken durch Sensibilisierung der Akteure.

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Um eine nachhaltige Schifffahrt zu ermöglichen, bedarf es einer koordinierten Anstrengung von Politik und Wirtschaft zur Infrastrukturbeschaffung und globalen Gesetzgebung. Eine enge Zusammenarbeit und Transparenz entlang der Transportkette, flexiblere Genehmigungsverfahren sowie eine Neubewertung der Erfolgsmetriken der Schifffahrt sind erforderlich. Zudem sind die Verfügbarkeit und wirtschaftliche Nutzung alternativer Kraftstoffe zentrale Herausforderungen, die durch eine effektive CO2-Bepreisung und enge Kooperation zwischen verschiedenen Akteuren angegangen werden müssen.

Session 3: Nachhaltige Digitalisierung

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Die Digitalisierung in der Hafenbranche sollte zukünftig verstärkt auf Nachhaltigkeit und ökonomischen Nutzen ausgerichtet sein, insbesondere im Hinblick auf Datensicherheit und den internationalen Umgang mit Daten, einschließlich "Open Data". Der Dialog über die Mehrwerte von digitalen Portalen wird eine wichtige Rolle spielen, und es ist notwendig, die Bereitschaft zu zeigen, mehr beizutragen als zu erhalten. Die Chancen liegen in kleinen Schritten, die bereits positive Auswirkungen haben und die Attraktivität von Häfen als Arbeitgebern steigern können. Die Voraussetzungen dafür sind der Schutz von Daten und die Qualifizierung von Mitarbeitern, um effektiv mit digitalen Technologien umgehen zu können.

Session 4: Nachhaltige Logistik

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Die nachhaltige Logistik der Zukunft wird geprägt von einem effizienten Einsatz des vorhandenen Energiemixes und starker Kooperation zwischen Unternehmen. Es ist entscheidend, auf erneuerbare Energien zu setzen, Synergien zu nutzen und eine Vielzahl von Transportmitteln und alternativen Antrieben einzusetzen. Die Digitalisierung und Transparenz sowie die Stärkung der Schiene sind zentral für eine nachhaltige Lieferkette.

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Die Chancen zur Förderung nachhaltiger Logistik heute sind vielfältig. Dies beinhaltet das Lernen voneinander, die Anwendung bewährter Praktiken und die Realisierung realistischer Ziele durch schrittweises Vorgehen. Maßnahmen wie ein Uberholverbot für LKWs und die Nutzung alternativer Antriebsarten tragen zur Verbesserung bei, ebenso wie die Optimierung von Prozessen und die Digitalisierung in Zusammenarbeit mit Behörden. Effizienteres Fahren im LKW-Transport sowie die Betrachtung und Analyse sämtlicher Komponenten sind weitere Hebel für CO2-Einsparungen. Die bereits vorhandene Technologie sollte aktiv genutzt und gefördert werden, um nachhaltige Logistik zu unterstützen.

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Um eine nachhaltige Logistik in der Zukunft zu verwirklichen, sind mehrere entscheidende Voraussetzungen notwendig. Dazu zählen die Entwicklung essenzieller Infrastruktur durch gezielte Maßnahmen von Politik und Wirtschaft sowie die Einführung global einheitlicher Gesetzgebung. Kooperation, Austausch und Transparenz entlang der gesamten Transportkette sind unerlässlich, ebenso wie die Verfügbarkeit und wirtschaftliche Nutzung alternativer Kraftstoffe. Ein enges Zusammenspiel zwischen Politik, Unternehmen und Endverbrauchern sowie eine reale CO2-Bepreisung und Neubewertung des Erfolgsmaßstabs in der Logistik sind von grundlegender Bedeutung. Es bedarf flexiblerer Genehmigungsverfahren, gesellschaftlichem Konsens und neuer politischer Rahmenbedingungen, inklusive internationaler Preise für CO2 und Schweröl. Die Anpassung und Weiterentwicklung von Regelwerken ist erforderlich, um den Weg zur nachhaltigen Logistik zu ebnen.